So jung und weiblich wie nie
Bedburg. Die Kandidatenliste der FDP Bedburg für die Kommunalwahl am 13. September 2020 steht. Mit 18 engagierten Anwärtern hat die Partei alle Wahlbezirke der Stadt abgedeckt. Das erklärte Ziel ist klar: Die Partei will mit mindestens zwei Vertretern in den Rat einziehen und somit Fraktionsstatus erlangen. Laut ihrem Vorsitzenden Wilhelm Hoffmann zeige man zudem, „dass wir eine schlagkräfige Truppe sind“. Und in der Tat: Das Team um ihn war noch nie so jung, und noch nie so weiblich.
„Zukunft ist wählbar“ heißt ein Slogan der FDP Bedburg, „Hightech und Heimat. Wir können beides“ ein weiterer. Auf den Wahlplakaten der FDP stehen drei junge Frauen und zwei junge Männer für den Aufbruch. Der Parteivorsitzende, der die Kandidatenliste der Partei weiter anführt, fehlt. Das sei Absicht, sagt Wilhelm Hoffmann. „Mein Gesicht kennt man“. Er wolle als aktueller Ratsvertreter den jungen Leuten den Weg bereiten. Schon jetzt binde er seine Truppe deshalb in alle Entscheidungen mit ein, sollen diese nach der Wahl – am besten mit Stimmrecht – neben ihm doch künftig die Fachausschüsse besetzen.
Pavel Chutilov, wie Hoffmann in der chemischen Industrie tätig, ist einer seiner Stellvertreter im Parteivorstand und bildet mit seinen 33 Jahren bereits die Brücke zum Rest des Kernteams. „Der Großteil ist zwischen 20 und 25“, sagt Chutilov. Der junge Familienvater sitzt bereits als sachkundiger Einwohner im Stadtentwicklungsausschuss, allerdings ohne abstimmen zu dürfen. „Aber das soll sich ändern“, meint er. Er will sich nach der Wahl stark machen für lebenswerte Stadtteile für Jung und Alt sowie für ausreichende und hochwertige Kita-Plätze. „Qualität geht dabei für mich vor Beitragsfreiheit“, so Chutilov.
Erst 20 Jahre alt ist Pascal Richter und ebenfalls gleichberechtigter Stellvertreter im FDP- Parteivorstand. „Die Freien Demokraten haben mich mit Ihrem Einsatz für Freiheit in allen Lebenslagen überzeugt“, begründet der Jüngste im Bunde sein politisches Engagement. Der Glaube an die Kraft als auch die Verantwortung jedes Einzelnen liege ihm am Herzen, so der Student der Wirtschaftsinformatik. „Die FDP steht für Weltoffenheit, Mut, Optimismus, sowie lösungsorientierte Debatten“, meint Richter– und daher steht er wiederum für genau diese Ziele gerne auf dem Wahlplakat ein.
Monique Blum, 25, bildet neben FDP Schriftführerin Damaris Doering, 22, und Nina Hoffmann, 22, den weiblichen Vorzeige-Part der Partei. Über persönliche Kontakte sei sie einst zur FDP gekommen, berichtet die Altenpflegerin, war von den Grundsätzen schnell überzeugt und will sich nun vor allem für die Belange von Kirch-/ Grottenherten einsetzen, ihrem Wahlkreis, in dem Monique Blum auch aufgewachsen ist. Mit Nina Hoffmann und Damaris Doering verbindet sie längst eine Freundschaft. Gemeinsam wolle man zeigen, „dass junge Frauen in der Politik engagiert sein können“, sagt sie. „Und ich glaube, ich spreche da für uns alle drei: auch sein sollten.“
Wilhelm Hofmann hört das gerne. Es ist ein Teil des Plans der Bedburger FDP, „Politik mit den Bürgern für die Bürger zu machen“, wie der Parteivorsitzende sagt. Er erinnert an Großprojekte wie die Bebauung des Zuckerfabrikgeländes oder das neue Gewerbegebiets an der A61, die letztlich „mit nur einer Stimme Mehrheit – der des Bürgermeisters – über die Köpfe der Leute hinweg durchgepeitscht worden sind“. Die Bedburger FDP stehe dagegen für ideologiefreie Realpolitik, man sehe sich der Stadt verpflichtet.
Und auch einen jüngsten Erfolg hat die FDP diesbezüglich zu vermelden: Auf ihre Initiative sei der Fahrradweg vom Sportplatz Kaster bis zur Kapelle Königshoven durch RWE saniert worden, berichtet Pavel Chutilov. Die Fortschritte habe er als Social Media-Beauftragter der Partei über mehrere Kanäle online ausgespielt, der Webseiten-Chef Pascal Richter hat das Projekt auf der neuen FDP-Seite dokumentiert. Die Beiträge seien, „sehr, sehr gut gelaufen“, freuen sich die beiden. Das Beste allerdings: Der Anstoß durch die FDP sei im Mai erst erfolgt, die Maßnahme – trotz Corona – schon längst abgeschlossen.